Männer der ersten Stunde - die EUREGIO Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein nimmt Abschied von ihrem Gründungspräsidenten Martin Seidl sowie von Freilassings Altbürgermeister Lucian Breuninger

Martin Seidl Kranzniederlegung Quelle: EUREGIO

Der kürzlich verstorbene Landrat a. D. Martin Seidl war neben seinem vielfältigen Engagement als Bürgermeister und Landrat auch Mitbegründer der EUREGIO Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein. Vor 26 Jahren gehörte er mit Salzburgs Landeshauptmann a.D. Dr. Hans Katschthaler und Bürgermeister Matthias Hemetsberger (Seeham) zu den Initiatoren der EUREGIO. Als Gründungspräsident war er von Mai 1995 bis Juni 1998 mit Vizepräsident Hemetsberger für die Weichenstellungen der EUREGIO federführend tätig.

Mit dem Kooperationsvertrag für einen Verkehrsverbund wurden Verkehrsfragen auf die euregionale Ebene gehoben. Der Abbau der Grenzkontrollen mit dem Schengenbeitritt Österreichs ermöglichte einen unkomplizierten Grenzübertritt. Das gab dem 1. Österreichisch-Bayerischen Gesprächen mit den Innenministern Bayerns und Österreichs eine gute Arbeitsgrundlage.

Das EUREGIO Entwicklungskonzept, das für die folgenden Jahrzehnte Richtschnur für die Arbeit des Präsidiums war, wurde initiiert. Zudem wurde ein erstes Konzept Wirtschaftsstandort EUREGIO erarbeitet. Mit den Karten für Radwege und für Ausflugsziele wurden die Menschen beiderseits der Grenze auf die Attraktivität der grenzübergreifenden Region aufmerksam gemacht. Diesen Beispielen folgten später viele Kultur- und Naturführer, die den Reichtum des Kultur- und Landschaftsraums zeigten. Das 1. EUREGIO-Musikschulfest setzte ein Zeichen für die musikalische Bildung dieser Kulturregion.

Seidl Martin - Parte

Die EUREGIO unterstützte in seiner Verantwortung viele grenzüberschreitende Projekte wie die gemeinsame Sportanlage Bayerisch Gmain – Großgmain oder den Steg Ainring – Wals-Siezenheim. Viele touristische Projekte und Karten wurden auf den Weg gebracht. Das EUREGIO-Regionalmanagement wurde eingerichtet, um Projekte besser unterstützen zu können. Zum besseren Verständnis der unterschiedlichen Rechtsvorschriften wurde ein Austausch der öffentlich Bediensteten zwischen den Landratsämtern und den Bezirkshauptmannschaften vereinbart. Die EUREGIO hat sich damit zu einer Plattform für grenzüberschreitende Gespräche und Projekte entwickelt.

 

Vertragsunterzeichnung Quelle: EUREGIO
Martin Seidl (li.) und Matthias Hemetsberger
unterzeichnen im Mai 1995 den EUREGIO-Vertrag.

Martin Seidl hat als bekennender und engagierter Europäer die EUREGIO zu seinem persönlichen Anliegen gemacht. So war er von 1998 bis 2001 auch Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen AGEG, der die EUREGIO im Jahr 1996 beitrat. Jens Gabbe, AGEG-Generalsekretär a.D.: „Martin Seidl hat sich große Verdienste um die Gründung und schnelle positive Entwicklung der EUREGIO Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein erworben. Ein dynamischer Praktiker als Landrat, halt ein Bayer!“

Nach seiner Amtszeit als Präsident wirkte er noch bis zum Ende seiner aktiven Zeit als Landrat bis Mai 2002 als Vizepräsident bzw. als Präsidiumsmitglied. Die EUREGIO Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein verdankt seinem Einsatz, dass sie nach der Gründung eine gute Entwicklung nehmen konnte.

Bereits im vergangenen Jahr verstarb am 05.12.2020 der Alt-Bürgermeister von Freilassing Lucian Breuninger. Kürzlich fand in Freilassing ein Gottesdienst zu seinem Gedenken statt, nachdem corona-bedingt im Dezember l.J. keine Trauerfeier möglich war.
Auch Breuninger gehörte von Mai 1995 bis Mai 2001 dem Präsidium der EUREGIO an. Ihm ist es zu verdanken, dass die EUREGIO-Geschäftsstelle ihre „Heimat“ im TechnoZ Freilassing (jetzt Max Aicher Business Center), einem damaligen INTERREG-Projekt, gefunden hat. Auch Lucian Breuninger ist die EUREGIO zu großem Dank verpflichtet und wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.

Konrad Schupfner, Präsident

 

Seidl Martin - Kranzniederlegung mit Personen Quelle: EUREGIO
EUREGIO-Präsident Konrad Schupfner (Mitte)
würdigte Martin Seidl mit einem seiner Vorgänger
Emmerich Riesner (Neumarkt, li.) und dem ehemaligen
Vizepräsident Andreas Kinzl für seine Verdienste
mit einem Trauerkranz.

 

 

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