Einstieg in die Umsetzung der EUREGIO-Grenzraumstrategie

Rund 70 Gäste begrüßten EUREGIO-Präsident Norbert Meindl (Bürgermeister Lofer) und Bürgermeister Herbert Walkner am 10.05.22 in St. Koloman zur 50. Sitzung des EUREGIO-Rates. Im Mittelpunkt dieser Jubiläumssitzung stand der Einstieg in die Umsetzung der EUREGIO-Grenzraumstrategie aus Sicht der Kommunen.

Bürgermeister Herbert Walkner stellte die Besonderheiten der Gemeinde St. Koloman „in der Taugl“ vor.

EUREGIO-Geschäftsführer Steffen Rubach erläuterte den Geschäftsbericht und den Jahresabschluss 2021. Anschließend sprach der EUREGIO-Rat dem Präsidium und der Geschäftsführung die Entlastung aus.

„Wos ois geht, wenn goa nix geht“ lautete der neugierig machende Titel eines Kurzvortrags, mit dem die Bildungskoordinatorin der Bildungsregion Berchtesgadener Land Julia Aschauer einen wichtigen Motivationsimpuls, auch für die Umsetzung der EUREGIO-Strategie, beisteuerte.

Markus Gneiß, Leiter der Programmverwaltungsbehörde vom Amt der oberösterreichischen Landesregierung in Linz, stellte das Förderprogramm INTERREG VI A Bayern/Österreich 2021-2027 in seinen Grundzügen vor. Förderfähige Projekte müssen die Themenbereiche „Zukunftsfähige Wirtschaft“, „Resiliente Umwelt“, „Nachhaltiger Tourismus“ oder „Grenzüberschreitende Governance (Abbau von Grenzhindernissen)“ betreffen. Wichtig ist, dass sich der Nutzen der Projekte im Programmraum entfaltet. Das Programm hat für den gesamten Zeitraum 2021-2027 ein Budget von 61,5 Mio Euro, ein deutliches Plus von ca. 7 Mio Euro gegenüber der vorausgegangenen Förderperiode, und der Fördersatz beträgt max. 75%. In enger Verknüpfung mit dem Themenbereich „Integrierte Regionalentwicklung“ im neuen Förderprogramm steht die EUREGIO-Grenzraumstrategie. Die EUREGIO erhält hierzu eigene Fördermittel aus dem Programm, die sie eigenständig für Projekte bis 100.000 € in den drei Schwerpunkten ihrer Strategie vergeben kann.

EUREGIO-Geschäftsführer Steffen Rubach erläuterte dazu die Struktur der Grenzraumstrategie mit den Themenschwerpunkten Klimaneutralität, Stärkung des grenzüberschreitenden Wirtschaftsstandorts und vernetzter, nachhaltiger Tourismus. Aus Sicht der Gemeinden sind in grenzüberschreitender Hinsicht insbesondere Handlungsfelder wie Flächenmanagement, Ortskern- und Siedlungsentwicklung sowie Nachnutzung landwirtschaftlicher Leerstände, ein EUREGIO-Verkehrsverbund, Mobilitäts- und Pendlererhebungen, neue Rad- und Fußgängerbrücken über Saalach und Salzach sowie eine neue Salzachbrücke (Straße) zwischen Salzburg/Freilassing und Laufen/Oberndorf wichtig. Eine besondere Dringlichkeit wurde grenzüberschreitend abgestimmten Maßnahmen zur Lenkung des überörtlichen LKW-Transitverkehrs beigemessen. Aus touristischer Sicht sollen ein virtueller Themenrundweg „Lebensraum Salzachschleife“ sowie eine Weiterentwicklung des Staubfalls zwischen Unken und Ruhpolding und der Buslinie Waging am See/Salzburg angegangen werden. Nicht zuletzt wurden grenzübergreifende Museumskooperationen bis hin zu einem Museumsverbund im EUREGIO-Raum als dringlich eingestuft.

Für die Gemeinden und ihre lokalen Akteure wie etwa Schulen und Vereine kann das neue Instrument der sogenannten „Begegnungsprojekte“ („people to people“) eine interessante Möglichkeit für den Aufbau und die Pflege grenzüberschreitender Beziehungen sein.

Für eine weitere Projektentwicklung und Förderberatung zu INTERREG steht den Projektakteuren aus dem gesamten bayerisch-salzburgischen Grenzraum die EUREGIO-Geschäftsstelle in Freilassing zur Verfügung (+49/(0)8654/772108; office@euregio-salzburg.eu).

EUREGIO-Vizepräsident Landrat Bernhard Kern (Berchtesgadener Land) kündigte ein erstes EUREGIO-Verkehrsgespräch mit Verkehrslandesrat Stefan Schnöll für Anfang Juni 2022 an, um über "Grenzhindernisse" bezeichenbaren Entwicklungen wie etwa LKW-Sperren oder Blockabfertigungen im guten und verständnisvollen Dialog zu beraten.

Ratssitzung 10.05.22
EUREGIO-Präsident Norbert Meindl (3.v.r.) und Vizepräsident Bernhard Kern (li.) nach der EUREGIO-Ratssitzung in St. Koloman mit dem Team der EUREGIO-Geschäftsstelle (v. li.) Sabine Schild, Stefanie Thim, Andrea Folie und Geschäftsführer Steffen Rubach. (Foto: EUREGIO)

 

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