Bedeutung und Rolle von Grenzregionen in einem sich wandelnden Europa
Angesichts der vielfältigen Entwicklungen und Krisen in Europa, aber auch weltweit stand die diesjährige Strategieveranstaltung der EUREGIO Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein ganz bewusst unter dem Motto „Euregios in einem sich wandelnden Europa“. 60 Personen aus dem EUREGIO folgten am 24.06.2025 der Einladung ins Haus der Berge nach Berchtesgaden.
EUREGIO-Präsident Landrat Bernhard Kern und Berchtesgadens Bürgermeister Franz Rasp betonten in ihrer Begrüßung die Wichtigkeit, in der EUREGIO noch mehr zusammenzurücken und -zuarbeiten. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit hat im Raum Salzburg/Bayern eine jahrhundertealte Tradition wie sich am Beispiel der Salinenkonvention von 1829 zeige, aber auch immer wieder neue Herausforderungen wie etwa einen gemeinsamen EUREGIO-Verkehrsverbund, so die beiden.
EUREGIO-Geschäftsführer Steffen Rubach verwies in seinem Schlusswort auf die wichtige Rolle der EUREGIO, als Motor und Plattform immer wieder die Akteure von beiden Seiten der Grenze „an einen Tisch zu holen“, um gemeinsam Projekte und Lösungen für die Entwicklung der Grenzregion voranzubringen. Rubach: „Kooperation ist auch bei Konkurrenz möglich und wichtig!“
Im Kontext der EUREGIO-Grenzraumstrategie 2021-2027 informierte zunächst Melanie Hinterdorfer vom INTERREG-Sekretariat aus Linz über die noch verfügbaren Fördermittel im INTERREG-Programm Bayern/Österreich sowie die nächsten Einreichmöglichkeiten für Förderanträge.
Internationale RegionalexpertInnen geben vielfältige Impulse „von außen“
Peter Hansen, Leiter des Sekretariates der dänisch/deutschen Region Sønderjylland-Schleswig und Sprecher der deutschen Grenzregionen in der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG) arbeitete in seiner Keynote heraus, dass Euregios sich heute mehr denn je für vernetzte und prosperierende Grenzregionen stark machen müssten. Die Grenzlage sei dabei auch eine Chance, so Hansen, sie funktioniere aber nicht auf Knopfdruck, sondern nur mit entsprechender Kommunikation. Die EUREGIO-Grenzraumstrategie sei dabei ein guter Fahrplan, an dessen Umsetzung mit der gebotenen Flexibilität auch unterschiedliche Zielsetzungen gemeinsam gut bearbeitet werden könnten.
In drei Diskussionsforen zu den Strategie-Schwerpunkten Wirtschaft, Klima und Tourismus gaben Vertreterinnen vom Eurodistrict Pamina (deutsch-französischer Grenzraum), aus Lienz (österreichisch-italienische Grenzregion) und von der Vierländerregion Bodensee (Grenzraum Österreich, Deutschland, Schweiz und Liechtenstein) Einblick in ihre praktische grenzüberschreitende Arbeit und konnten den TeilnehmerInnen so viele Impulse für neue Projekte im EUREGIO-Raum geben.
EUREGIO als kleines Europa
Insgesamt bewies die EUREGIO Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein ihre Bedeutung als Brückenbauer, der die Vielfalt, den Austausch und die Zusammengehörigkeit über die Landesgrenzen hinweg in den Mittelpunkt stellt - ganz im Sinne eines „kleinen Europas“.



eines grenzüberschreitenden (Aus-)Bildungsangebots“ gab Christina Wechsel Einblick in die Projektarbeit der Vierländerregion Bodensee. Foto: EUREGIO
