"Grün statt grau": Ökologische Vielfalt wertet Betriebsgelände auf

Wie können „graue“ Gewerbeflächen naturnah umgestaltet werden – und weshalb lohnt es sich eigentlich, sich mit diesem Thema zu beschäftigen?
Informationen zu dieser Frage gab es am 20.07.2022 in der AlpenAkademie in Marktschellenberg bei einer Veranstaltung des Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice, zu der alle UnternehmerInnen und EigentümerInnen von Gewerbeflächen eingeladen waren. Diese fand in Kooperation mit der EUREGIO Salzburg - Berchtesgadener Land - Traunstein, dem Landratsamt Berchtesgadener Land und dem Ressourcenforum Austria statt und wurde im Rahmen des Projekts „Flächen sparen und nachhaltiges Flächenmanagement“ durch das Regionalmanagement Bayern gefördert.

Naturnahe Flächen schaffen Lebensräume für heimische Tiere und Pflanzen
Hierfür gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wie Johanna Schnellinger von der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege erzählte: Insektenhotels, Nist- und Fledermauskästen, Steinhaufen oder Tothölzer sind Maßnahmen, die sich leicht umsetzen lassen. Eingangsbereiche können mit heimischen Wildstauden, Teichen und Steinen attraktiv gestaltet werden. Hecken und Bäume binden das Unternehmensgebäude harmonisch in die Umgebung ein; Wege und Parkplätze lassen sich durch Rasen- bzw. Splittfugen oder auch Schotter entsiegeln, so dass Regenwasser versickern kann. Und auch Dächer und Fassaden eignen sich hervorragend für eine naturnahe Gestaltung: So schützen begrünte Dächer unter anderem vor extremen Temperaturen und UV-Strahlung, speichern Regenwasser und bieten verschiedenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum; zusätzlich lassen sich hier Solar- oder PV-Anlagen installieren.

Beispiele aus der Praxis
Dass ökologische Vielfalt auf dem Betriebsgelände auch praktisch umsetzbar ist, zeigten die Unternehmen psm protech (Marktschellenberg) und Gebrüder Woerle (Henndorf am Wallersee / Österreich). Irene Wagner und Kerstin Thiel von psm protech berichteten, wie im Lauf der Zeit eine Blüh- und eine Streuobstwiese entstanden, wie aus der Teilnahme am Wildbienenprojekt der Biosphärenregion BGL schließlich eigene psm-Bienen wurden, was es mit dem „Wildbienenbuffet“ am Firmeneingang auf sich hat und wie sich die Artenvielfalt auf den Flächen in den vergangenen drei Jahren positiv entwickelt hat.
Diana Reuter von den Gebrüdern Woerle informierte, wie rund 8.500 qm Gelände naturnah gestaltet wurden. Heute finden die MitarbeiterInnen und BesucherInnen hier beispielsweise bepflanzte Schotterwege und Parkplätze, mehrjährige Blühflächen, Bienenstöcke, natürliche Insektenhotels, Bereiche für unterirdisch nistende Insekten, Wildsträucher, Trockenbiotope sowie seltene, geschützte Pflanzen- und Gehölzarten.

Fördermöglichkeiten wurden vorgestellt
Unter bestimmten Umständen können entsprechende Maßnahmen übrigens gefördert werden; deshalb stellten Susanne Thomas (Landschaftspflegeverband Biosphärenregion Berchtesgadener Land e.V.) und Andreas Van-Hametner (Ressourcen Forum Austria) die verschiedenen Möglichkeiten in Bayern und im Salzburger Land vor. Und das Engagement lohnt sich: So werden Grünraumressourcen sinnvoll verwendet, das Umfeld wirkt sich positiv auf die MitarbeiterInnen aus – und nicht zuletzt sind ökologisch verantwortungsbewusste Unternehmen ein positives Aushängeschild für die gesamte Region.

Grün statt grau 200722 - Foto Quelle: psm protech GmbH & Co. KG
Auf dem Firmengelände von psm protech in Marktschellenberg wurden u. a. auch Streuobstbäume gepflanzt. Foto: psm protech GmbH & Co. KG

 

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