6. EUREGIO-Sicherheitssymposium: Wetterprognose, Drohneneinsatz und Einsatzberichte
Über 150 Führungskräfte der Einsatzorganisationen aus den beiden Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein sowie dem Land Salzburg kamen am 30.09.2022 beim 6. EUREGIO-Sicherheitssymposium beim Landesverband Rotes Kreuz Salzburg zusammen. Auf dem Programm standen die Themenfelder "Wetter/Klima/Lawine", "Drohneneinsatz" und "Einsatzberichte zu Unglücksfällen".
EUREGIO-Präsident und Bürgermeister der Marktgemeinde Lofer Norbert Meindl und der Katastrophenschutzreferent des Landes Salzburg Markus Kurcz in Vertretung für Landeshauptmann Wilfried Haslauer begrüßten die Gäste von "drent und herent" und dankten den Einsatzorganisationen für ihre ungebrochene Einsatzbereitschaft, die sich auch bei grenzüberschreitenden Einsätzen immer wieder zeige.
"Das Wetter macht an der Grenze nicht halt!"
Mit diesem Statement begann der gemeinsame Vortrag von Gudrun Mühlbacher vom Deutschen Wetterdienst DWD und Bernhard Niedermoser von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ZAMG über die auswirkungsorientierte Prognose von Extremereignissen. Ausgehend von konkreten Ereignissen in der Vergangenheit (z.B. Starkregen-/Hochwasserlage 2021, Hitzewelle 2003) schilderten sie die Neuentwicklungen in den Warnstrategien. So sollen die Warninformationen zukünftig noch viel stärker auf den Nutzenden und deren spezielle Anforderungen abgestimmt werden.
Drohne übermittelte Bilder live in den Vortragsraum
Fabian Holzner von der Bayerischen Grenzpolizei und Franz-Günter Reifmüller von der Landespolizeidirektion Salzburg ließen im Rahmen ihres Vortrages über die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen eine Drohne aufsteigen, die dann die Bilder live in den Vortragsraum übermittelte. Im Einsatzfall ist dann neben einer schnellen Verständigung auch eine möglichst kurze Anfahrt der PilotInnen notwendig. Auch ist für die PilotInnen eine entsprechende Ausbildung erforderlich. Manfred Hasenknopf vom Landratsamt Berchtesgadener Land und Thomas Hahn vom österreichischen Innenministerium sowie Franz Jelinek aus dem Bundesrettungskommando des Österreichischen Roten Kreuzes informierten über die Ausbildungsanforderungen und -inhalte.
Einsatzberichte zu Feuerwehreinsatz in Griechenland und Flugzeugabsturz in Äthopien
Nach der Mittagspause nahm Markus Kronreif vom Landesfeuerwehrverband Salzburg die Gäste mit in den Feuerwehreinsatz in Griechenland im August 2021 und erläuterte die Herausforderung vor Ort an die Einsatzabläufe, an die Einsatzkräfte aber auch an die Unterstützung durch die gastgebende Nation. Abschließend berichteten Karl Wochermayr und Hans-Peter Noppinger, beide von der Landespolizeidirektion Salzburg, von ihrem Einsatz in Äthopien nach dem Absturz eines Flugzeuges mit mehr als 150 Toten. Dabei ging es nicht um die Bergung, sondern um die Identifizierung der Opfer. Diese musste unter sehr widrigen räumlichen, hygienischen und administrativen Rahmenbedingungen durchgeführt werden, was den Einsatz nochmal zu einer größeren Herausforderung werden ließ.
In Ihren Schlussworten betonten Moderator Michael Rausch von der Landespolizeidirektion Salzburg und EUREGIO-Präsident Norbert Meindl, dass die interdisziplinäre und grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen unersetzlich ist und bleibt, sie jedoch auch gute Übungen, funktionierende Kommunikation und gute Information sowie verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen für die grenzüberschreitend aktiven Einsatzkräfte brauche.
